Inklusion fängt in den Köpfen an

CDA-Kreisvorstand informierte sich über UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Umsetzung

Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Umsetzung stand im Mittelpunkt der CDA-Kreisvorstandssitzung im Dülmener St. Barbara-Haus. Anni Willms, Sprecherin des CDU Facharbeitskreises Soziales, Gesundheit und Pflege und Detlef Schütt, Fachbereichsleiter beim Kreis Coesfeld (Arbeit und Soziales, Schule und Kultur, Jugend und Gesundheit), informierten die CDA-Kreisvorstandsmitglieder über die Ziele und Umsetzung der Konvention. Die Kernaussage: „Inklusion fängt in den Köpfen an“, so Schütt. Anderenfalls könne die Zielsetzung nirgends umgesetzt werden. Während bisher die Förderung des behinderten Menschen mit dem Ziel der Integration im Mittelpunkt stand (Fürsorgeprinzip), stelle die UN-Konvention den Leitbegriff der „Inklusion“ ins Zentrum, erläutert Anni Willms. Damit sei das volle Dazugehören von behinderten Menschen zur sozialen Gemeinschaft gemeint. Niemand solle ausgegrenzt werden. Inklusion, so Willms,  bedeute mehr als nur Bildung, sondern betreffe alle Bereiche des Lebens. Bei der Inklusion liege der Fokus auf der Gemeinschaft, die sich so ausrichten müsse, dass sie allen individuellen Bedarfen gerecht werde.
Eine große Herausforderung die die Länder und örtlichen Gemeinden entsprechend der UN-Konvention umzusetzen haben, denn alleine in NRW sind leben derzeit 2,5 Millionen Menschen mit Behinderung. „Alleine im Primarbereich der Schulen hat im Regierungsbezirk Münster jeder vierte Schüler Förderungsbedarf“, so Schütt. Im Vergleich zu anderen Regionen bilde die Bezirksregierung Münster jedoch das Schlusslicht bei der gemeinsamen Bildung und Förderung von behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen in Regelschulen.
 
„Die Landesregierungen sind aufgefordert, entsprechende Rahmenbedingungen für ein inklusives Schulsystem zu schaffen. Bis zur vollständigen Umsetzung ist dies allerdings noch ein weiter Weg“, waren sich Schütt und Willms sowie  der CDA-Kreisvorstand einig.
 
Die CDU-geführte Bundesregierung habe bereits einen nationalen ressortübergreifenden Aktionsplan unter Beteiligung von Menschen mit Behinderungen und deren Verbänden erstellt. Der Aktionsplan für NRW soll im Sommer vorgestellt werden. Ein erster 65 Seiten starker Zwischenbericht der Landesregierung NRW liegt inzwischen vor.
 
„Die CDA des Kreises Coesfeld wird sich mit den Inhalten und Vorschlägen zur Behindertenpolitik befassen und Vorschläge für den Kreis Coesfeld erarbeiten“, fasste CDA-Kreisvorsitzende, Ulrike Prott, das Ergebnis der Beratungen im Kreisvorstand zusammen.